Veränderung Einstellungen

Werden die Altersgruppen miteinander verglichen, so zeigen sich in mehreren Bereichen Unterschiede zwischen den Gruppen, mit kleinen Effektstärken. Während ein persönlicher Polizeikontakt bei Personen bis 35 Jahren im Mittel zu einer Verschlechterung der Einstellung gegenüber der Polizei führt, haben eigene persönliche Erfahrungen in den Altersgruppen ab 36 einen positiven Effekt. Werden auch hier nur die Personen berücksichtigt, die in den vergangenen 12 Monaten einen Kontakt mit der Polizei hatten, wirken sich eigene persönliche Erfahrungen nur in der Altersgruppe 16–25 negativ aus. Mit zunehmendem Alter führen eigene persönliche Erfahrungen zu einer positiveren Wahrnehmung von Polizei. Ähnliches ist für den Umgang mit den Klimaprotesten zu berichten: Dieser führt im Mittel bis zur Altersgruppe der 36–45-Jährigen eher zu einer Verschlechterung und bei Personen ab der Gruppe von 46–55 Jahren eher zu einer Verbesserung der Einstellungen gegenüber der Polizei.

Umgekehrt verhält es sich im Bereich der Corona-Maßnahmen: Diese führen bei Personen bis 65 im Mittel eher zu einer negativen Einstellungsveränderung gegenüber der Polizei, wohingegen sie von Personen ab 66 eher positiv wahrgenommen werden.

Berichte über Übergriffe und Gewalt durch die Polizei sowie über rechtsradikale Chatgruppen führen in allen Altersgruppen im Mittel zu einer Verschlechterung der Einstellungen. Es zeigt sich, dass dieser Effekt in den jüngeren Altersgruppen stärker ausgeprägt ist als in den älteren.

Berichte über Übergriffe und Gewalt gegen die Polizei verändern das Bild von der Polizei im Mittel etwas positiv. Hier zeigt sich ein gegenteiliger Effekt. In den jüngeren Altersgruppen ist diese positive Entwicklung etwas weniger ausgeprägt als in älteren.

Zwischen den Geschlechtern zeigen sich nur geringfügige Unterschiede. Lediglich Berichte über „Übergriffe und Gewalt durch die Polizei und rechtsradikale Chatgruppen innerhalb der Polizei“ führen bei Frauen zu einer etwas stärkeren Verschlechterung der Einstellungen gegenüber der Polizei.

Beim Vergleich von Personen mit und ohne Migrationshintergrund zeigen sich nur im Bereich „Berichte über Übergriffe und Gewalt gegen die Polizei“ geringfügige Unterschiede.

Die Wohnortgröße hat so gut wie keinen Einfluss auf eine Veränderung der Einstellungen gegenüber der Polizei. Ein Einfluss der „Berichte über rechtsradikale Chatgruppen innerhalb der Polizei“ auf die Einstellungen wird minimal von der Wohnortgröße beeinflusst. In Städten mit über 50.000 Einwohnenden wirken sich diese etwas negativer aus als in Orten unter 50.000 Einwohnenden.

Hauptgrund Polizeikontakt

Hinsichtlich der Gründe für die Polizeikontakte zeigen sich nur wenige Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Der Anteil an Personen, die im Polizeikontakt „Auskunft und Hilfe gesucht“ hat, wird im Vergleich der Gruppe der 16 - 25-Jährigen zu Personen ab 66 Jahren verdoppelt. Umgekehrt verhält es sich mit Personen, deren Polizeikontakt im Rahmen einer Kontrolle stattfand. Nahezu ein Viertel der Personen zwischen 16 und 25 gibt an, „von der Polizei kontrolliert“ worden zu sein, während dies ab 36 Jahren maximal jede zehnte Person angibt. In der Altersgruppe 76 und älter betrifft dies ca. 4 % der Befragten. Der Anteil an Personen, die „beruflich mit der Polizei zusammengearbeitet“ haben, ist in berufstätigen Altersgruppen entsprechend etwas höher.  

Geschlechterunterschiede bezüglich der Polizeikontakte treten vereinzelt auf. Weibliche Personen geben etwas häufiger als Männliche an, bei der Polizei „Auskunft oder Hilfe gesucht“ zu haben. Demgegenüber berichten männliche Befragte etwas häufiger darüber, „von der Polizei kontrolliert“ oder dazu aufgefordert worden zu sein, sich „zu einem Vorwurf zu äußern“.

Ob eine Personen über einen Migrationshintergrund verfügt oder nicht, hat keinen Einfluss auf den Hauptgrund der Polizeikontakte.

Die Wohnortgröße spielt bei Betrachtung des Hauptgrundes für den Polizeikontakt nur im Bereich des Meldens einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit eine Rolle. Ein Drittel der Personen in Orten mit mehr als 100.000 Einwohnenden und ein Viertel der Personen in Orten mit weniger als 5.000 Einwohnenden geben dies als Hauptgrund für den Polizeikontakt an.